Repertoire


Nocturne – A-cappella-Musik zur Nacht

Mit ihrem neuen A-cappella-Programm „Nocturne“ lädt das Voktett Hannover dazu ein, die Dämmerung, die Stille, den Schauer und die Geheimnisse der Nacht mit Werken von der Renaissance bis zur Gegenwart in musikalischer Vielfalt zu erleben. 
Charles Woods „Hail, Gladdening Light!“ eröffnet das Konzert mit einer Hymne auf das Abendlicht. Es folgen Tallis’ „Te lucis ante terminum“, eine Bitte um Schutz in der Dunkelheit, und Paweł Łukaszewskis Vertonung von Shakespeares Sonett „Weary with toil“, das die Ruhelosigkeit der Nacht beschreibt. Leone Leonis Ego dormio beschwört die sinnliche Atmosphäre des Hohenliedes herauf, bevor das Ensemble eine Komposition ihres Baritons Sebastian Knappe präsentiert: in erwartung der nacht
Ein besonders nachdenkliches Licht auf die Nacht wirft Francis Poulencs „Un soir de neige“, das die Kälte und Einsamkeit eines Winterabends beschreibt. Die tiefe Melancholie von Josquin Desprez‘ „Nymphes des bois“ ehrt den Tod eines Meisters der Musik, während Richard Strauß‘ Werke „Die Nacht“ und „Allerseelen“ (transkribiert von Clytus Gottwald) das Bild der Dunkelheit mit zarten und emotionalen Nuancen versehen.
Anton Bruckners erhabenes Os Justi lässt die Nacht als Raum der Weisheit und Ruhe erscheinen, bevor Sergej Rachmaninoffs Ganznächtliche Vigil mit orthodoxen Klängen in die Tiefe der Nacht führt.
Abgeschlossen wird der Abend mit Dougie MacLeans Caledonia, einem Arrangement des bekannten schottischen Liedes, das Sehnsucht nach Heimat und Rückkehr zum Ausdruck bringt. Nocturne bietet eine musikalische Reise in die Nacht – ein Programm, das die Hörer zur inneren Einkehr und zum Träumen einlädt.


J. S. Bach – Doppelchörige Motetten und geistliche Lieder

Die doppelchörigen Motetten von Johann Sebastian Bach sind für uns in den vergangenen Jahren zu einem musikalischen Hafen geworden. Die Lebendigkeit, Vielfalt und Tiefe dieser Musik spricht uns aus der Seele – besser gesagt aus der Ensembleseele. Es ist uns ein Herzensanliegen diese fünf Motetten in einem Konzertprogramm zu vereinen und sie mit vier wunderschönen geistlichen Liedern Bachs zu verbinden. Mit diesem fulminanten Konzertprogramm haben wir 2022 das Auftaktkonzert zu unseren Festkonzerten zum zehnjährigen Ensemblejubiläum gefeiert.


Meesterwerken – Vokalmusik aus den Niederlanden

In den Niederlanden ist die zeitgenössische Chormusik ein wichtiger Bestandteil der exzellenten und progressiven Chorszene. Zudem gibt es unzählige Repertoireschätze in der Alten Musik – von der frankoflämischen Vokalpolyphonie bis hin zur Musik der Renaissance und des Frühbarocks. Obwohl sich die Niederlanden und Deutschland kulturell und geografisch sehr nahestehen, sind bedeutende niederländische Komponistinnen und Komponisten hierzulande kaum bekannt und werden selten bis gar nicht aufgeführt. Mit diesem Programm haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unser Publikum von einer Auswahl niederländischer Meisterwerke zu begeistern und darüber hinaus auf die musikalische Vielfalt und Exzellenz niederländischer Vokalmusik aufmerksam zu machen.
Freuen Sie sich auf ein Programm mit Werken von Sweelinck, Manneke, Obrecht, Escher und Leeuw.


Engelslieder

Was eint die lieben Engelein und die ewig brennenden Seraphim? Behüten sollen sie uns zur guten Nacht, diese sanften Wesen, und doch mit laut dröhnenden Trompeten von den Rändern der Welt her die Lebenden und die Toten erschüttern. „Nun fürchtet Euch nicht!“, lautet die Grußformel nicht von ungefähr, vermuten wir doch die Engel stets dort, wo unsere Erfahrung und unsere Worte an Grenzen stoßen, dort wo den Menschen die Kontrolle und der Mut verlässt, aber auch dort, wo grenzenlose Freude und Pracht die Sinne übersteigen. Als Vermittler zwischen den Welten, so sagt man, sind es die Engel selbst, die ihren süßen Gesang anstimmen und so mit ihrer Botschaft auch die letzte irdische Gewissheit überflügeln. Doch auch der Mensch singt, und in der Musik über Engel, den Engelsliedern, kommt all das zum Ausdruck, was wir erhoffen dürfen, wortreich und sprachlos – zwischen feuriger Ekstase und himmlischer Ruh.

Freuen Sie sich auf ein Programm mit Werken von Harris, Victoria, Mahler, Rachmaninow, Elgar, Bach, Gabrieli, Sweelinck, Rihm, Parry, Vulpius, Mendelssohn und Clemens non Papa.


The Passing of the Year

»The Passing of the Year« ist ein zeitgenössischer Liedzyklus für achtstimmiges Vokalensemble und Klavier von Jonathan Dove und bildet den Kern des Konzert-programms. Mit vertonten Gedichten von William Blake, Emily Dickinson, George Peele, Thomas Nashe und Alfred Lord Tennyson beschreibt Dove in sieben Sätzen den Jahreslauf vom Aufblühen des Frühlings und der sich belebenden Natur über die triumphale Ankunft des Sommers mit all seiner Schönheit und schwülen Hitze bis hin zum herbstlichen Gefühl der Sterblichkeit und schließlich zur winterlichen Silvesternacht, in der das neue Jahr feierlich eingeläutet wird. Beim genaueren Hinhören offenbart sich allerdings noch eine zweite, tiefere Ebene der Komposition: Nicht nur der Wandel der Jahreszeiten wird hier besungen, es ist das Leben selbst in all seinen Facetten, mit seinen allumfassenden Erfahrungen von Liebe und Lust, von Trauer und Tod, das hier verhandelt wird. Das Werk ist im eigentlichen Sinne eine Hymne an das Leben. Diese Erkenntnis kann dem Rezipienten unmittelbar Trost und Zuversicht spenden. Wir dürfen unser Leben auch in Krisenzeiten als hohes Gut wertschätzen und sollten uns die Hoffnung auf eine friedliche und glückliche Zukunft unbedingt erhalten.
Diesem Jahres- und Lebenszyklus werden Werke für Klavier (solo) und Vokalensemble (a cappella) vorangestellt, die sich in ähnlicher Weise mit den Zusammenhängen von Tages- und Jahreszeit und menschlicher Lebenswelt auseinandersetzen. Zu Beginn stehen die vier Quartette op. 92 von Johannes Brahms, die von romantischen Nachtstimmungen über melancholische Herbstreflexionen zu einem sanften Ausdruck der Hoffnung und Wunschträume überleiten. „Organisme“, der zweite Satz aus dem Werk „Dichotomie“ für Klavier vom zeitgenössischen Komponisten Esa-Pekka Salonen, verkörpert eine langsam und tief atmende Musik, in der alle Abschnitte organisch ineinander übergehen und kontinuierlich wachsen. Salonen hatte tatsächlich eine Metapher im Sinn: „Ein Baum, nicht ein riesiger, sondern eher eine schlanke Weide, die sich anmutig im Wind bewegt, aber immer wieder zu ihrer ursprünglichen Form und Position zurückkehrt.“ Anschließend folgt ein Jahreszyklus von Frühling bis Winter, stilistisch vielseitig zusammengestellt mit Werken der klassischen Moderne von Ernst Krenek, Veljo Tormis, Lili Boulanger, Frank Bridge und Francis Poulenc. Das zeitlos schwebende »Claire de lune« von Claude Debussy lädt vor dem zweiten Jahreszyklus von Jonathan Dove zum Innehalten ein, zu einem Moment der Ruhe und Einkehr. Während die Zeit in diesem Programm zu rennen scheint, steht sie hier still – ein faszinierender und inspirierender Augenblick. Kaum ein Wesen, kaum ein Zustand wirkt auf uns rätselhafter und mythischer als die Zeit.


Tidings of Joy

Wie funkelndes Sternenlicht durchzieht die frohe Kunde Jahrhunderte der Musik – von Bethlehems Nachthimmel bis heute. Und jedes Jahr im Winter, wenn es dunkler wird, wird der Strahl umso klarer. Weg war er nie, und trotzdem kommt Vorfreude auf, auf diesen einmaligen Glanz.
Mit andächtiger und frohlockender A-cappella-Musik stimmen wir auf den alljährlichen Weihnachtszauber ein. Freuen Sie sich auf eine abwechslungsreiches Programm mit Musik aus fünf Jahrhunderten – barocke Meisterwerke von Schütz und Praetorius, geistliche und weltliche Musik von Mendelssohn, Cornelius und Reger, bis hin zu Eigenkompositionen und jazzig anmutenden Arrangements moderner Weihnachtsklassiker.


Download: Gesamtes Repertoire